Ob zu Lande, zu Wasser oder in der Luft, das Eriskircher Wahrzeichen – die Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ mit ihrem 61 Meter hohen spitzen Turm, über die es verschiedene Legenden zu erzählen gibt, sticht sofort ins Auge.
So soll um 610 der irische Mönch St. Gallus mit seinen Weggefährten bei der Suche nach reichen Fischgründen in ein Unwetter geraten sein. Sie retteten sich in die Schussenmündung und zimmerten nach durchlebter Todesangst aus rohen Baumstämmmen zu Ehren der Gottesmutter ein kleines Kapellchen. Daraus soll sich dann der Name über „Erinskilche“(Kirchlein der irischen Mönche – Erin=Irland) in Eriskirch gebildet haben (vgl. Harry Kleiner in „Erinnerungen“ Band 1).
In Urkunden von 1143, 1155 und 1257 wird in Eriskirch eine Kapelle genannt, welche ab 1301 mit Pfarrkirche tituliert wird (vermutlich eine Filialkirche des Klosters Weingarten). Ab dem 13. Jahrhundert ist die Wallfahrt „Zu unserer lieben Frau“ nach Eriskirch bekannt und gewann große Bedeutung, so dass im 14. Jahrhundert die frühere Kapelle oder Kirche abgerissen und die frühgotische Pfarrkirche in ihrer jetzigen Größe bis ca. 1420 fertiggestellt wurde.
Aus dieser Zeit stammen die jetzt noch vorhandenen zwei gotischen Glasfenster „Montfortstifter-Fenster“ aus der Zeit des Konstanzer Konzils 1414 – 1418, das „Montfort-Stifterfenster“ und die Darstellung der Legende der Kreuzfindung durch die Hl. Helena, Mutter des Kaisers Konstantin, sowie aus der gleichen Zeit die gotischen Wandmalereien im Chor und Schiff nebst dem gotischen Chorbogen. Die Kirche ist damals vollständig ausgemalt worden.
n 43 Bildern werden im Chor (historisch geordnet) Themen des Alten Testaments („Armenbibel“) im Zeichen der damaligen Zeit künstlerisch interpretiert. Die Bilder enden thematisch im 44. Bild – der Darstellung des Geheimnisses der Hl. Eucharistie in der sog. „Hostienmühle“.
Die im Langhaus freigelegten Bilder stammen aus dem Neuen Testament bzw. zeigen in thematischen Bildern den „Feiertagschristus“ (auch Schmerzensmann genannt), das Bild der drei Toten, die den drei Lebenden begegnen – „memento mori“, sowie „Christus der Weltenrichter“.
